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      Seit Beginn des Schuljahres 2017/2018 ist Herr Ralf Gleditzsch als Schulsozialarbeiter an der Pestalozzi-Grundschule Torgelow tätig. Die Schulsozialarbeit wird finanziell unterstützt durch die Europäische Union.

       

      In der Schule wird den Schülern in erster Linie Wissen vermittelt – in Fächern wie Deutsch, Mathematik oder Sachunterricht. Ebenso sollten sie jedoch lernen, wie man Konflikte löst, Streit gewaltfrei beendet und respektvoll miteinander umgeht. Denn moderne Bildung darf sich nicht auf die Vermittlung von Fakten und fachlichen Fähigkeiten beschränken, sie muss auch die Sozial- und Lernkompetenzen der Schüler stärken.

      Lehrer schaffen nicht alles

      Zuweilen kann die Lern- und Leistungsbereitschaft von Schülern beeinträchtigt sein, weil das Klima in der Klasse schlecht ist, Schüler gemobbt werden, Liebeskummer haben oder Probleme in der Familie drücken. Dann haben es Lehrer allein oft schwer. Denn ihr Auftrag, Sach- und Fachkompetenzen zu vermitteln und Leistungen zu bewerten, macht es schwierig, den sozialen und individuellen Problemen ihrer Schüler zu begegnen und als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.

      Spezielle Ausbildung, spezielle Methoden

      Schulsozialarbeiter füllen diese Lücke – und unterstützen damit auch die Lehrer. Mit einer sozialpädagogischen Ausbildung und entsprechenden Methodenkenntnissen ausgestattet, haben wir eine andere Herangehensweise an die Themen, Gefühle und Bedürfnisse der Schüler und können sich Zeit dafür nehmen. Außerdem sind sie institutionell unabhängig von Lehrern, der Schulleitung oder der Schulbehörde und können neutrale Vertrauenspersonen sein.

      Präventive Arbeit gegen Schulmüdigkeit

      Schulsozialarbeiter bieten einerseits individuelle Beratung an. Andererseits arbeiten sie mit ganzen Klassen oder kleineren Gruppen. In Krisenfällen kann Schulsozialarbeit unterstützen und gemeinsam mit den Beteiligten nach Lösungen suchen. Aber vor allem arbeitet sie präventiv, um Kinder in ihrer Persönlichkeit zu stärken und Gewalt zu verringern sowie Schulbummelei und Schulverweigerung abzuwenden.

      Für Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit

      Durch Soziales Lernen im Unterricht, Sozialtrainings in Kleingruppen und der Durchführung von themenspezifischen Projekttagen wird gezielt an den sozialen Kompetenzen der Schüler gearbeitet und ein friedliches Miteinander in der Schule gefördert. Mit gestärkten sozialen Kompetenzen können sich die Schüler wiederum besser auf den Unterricht konzentrieren. Damit steigen ihre Chancen auf einen reibungslosen Übergang in die regionale Schule und später auf einen guten Schulabschluss. So mancher soziale Nachteil, den Schüler zum Beispiel von zu Hause mitbringen, kann dadurch ausgeglichen werden.

      Ratgeber für Eltern und Lehrer

      Doch nicht nur für die Kinder sind Schulsozialarbeiter da. Sie beraten auch die Eltern, wenn diese es wünschen. Weil sie mit anderen Hilfsangeboten in der Kommune vernetzt sind, können sie bei der Suche nach passenden Ansprechpartnern für die Lösung von Problemen helfen. Ebenso organisieren wir thematische Abende für Eltern zu Themen wie „Wie erkenne ich, dass mein Kind Drogen nimmt?“, „Wie viel Fernsehen ist gesund?“ oder „Wie spreche ich mit meinem Kind über Sexualität?“. Hier arbeiten sie auch mit externen Fachleuten zusammen.

      Auch Lehrer können sich beim Schulsozialarbeiter Hilfe holen und bei Problemen im pädagogischen Alltag gemeinsame Strategien ausarbeiten.

      Vertrauen ist das A und O

      Schulsozialarbeiter bauen Brücken: zwischen den Schülern, aber auch zwischen Schülern, Lehrern und Eltern. Eine auf Vertrauen basierende, gefestigte Beziehung ist dabei sehr wichtig. Wenn die personelle Kontinuität gegeben ist, können Schulsozialarbeiter durch den täglichen Kontakt mit den Kindern wertvolle Unterstützer im Prozess des Erwachsenwerdens sein und auch für alle anderen Beteiligten an der Schule positiv wirken.