Familienklassenzimmer
"Miteinander und voneinander lernen"- Zielgruppe
- ...sind Kinder und Eltern, die ihr gegenseitiges Verständnis stärken wollen und für ein besseres Miteinander gemeinsam Lösungen finden möchten.
- Oberstes Gebot
- ... ist eine wertschätzende Grundhaltung.
- Lernen
- ...erfolgreich zu lernen.
- Rahmenbedingunen
- 5 Kinder mit jeweils einem Elternteil
- einmal wöchentlich
- über einen Schulvormittag, am Freitag 2. bis 4. Stunde
- für 10 – 12 Wochen, oder auch länger
- mit zwei geschulten Moderatoren aus Schule und Schulsozialarbeit
- Konzept
- wurde vor mehr als 30 Jahren am Marlborough Family Service in London entwickelt und seitdem weiterentwickelt
- wird wissenschaftlich begleitet
- hohe Erfolgsquote auch bei Langzeitstudien
- seit Mitte der 1990er Jahre auch in Deutschland (Universität Dresden)
- bereit in Straßburg und anderen Schulen des Lankreises etabliert
- Zusammenarbeit und Austausch der beteiligten Moderatorinnen mehrmals im Jahr
- Konzept stammt aus der systemischen Familientherapie
- wurde für die Arbeit mit Grundschulkindern weiterentwickelt
- beinhaltet keine Therapie
- Prinzipien
- gegenseitige Unterstützung
- Austausch von Ideen
- konstruktive Kritik
- Modellernen
- Rollenspiel
- Feedback
- Moderatorinnen/ Moderatoren im Hintergrund
- erlebte soziale Isolierung wird reduziert
- Familien sitzen im gleichen Boot
- mehr Offenheit
- mehr Selbstreflexion
- bessere Möglichkeiten für Veränderungen
- Regeln
1. Ein Kind kann nur teilnehmen, wenn es von einem Elternteil begleitet wird.
2. Über das, was im Familienklassenzimmer erlebt wird und zur Sprache kommt, darf nicht außerhalb der eigenen Familie oder außerhalb der Gruppe gesprochen werden.
3. Alle Teilnehmer/ innen gehen wertschätzend miteinander um.
- Alle Eltern wollen ...
- stolz auf ihr Kind sein
- einen guten Einfluss auf ihr Kind haben
- positive Dinge über ihr Kind hören und wissen, was ihr Kind gut kann
- ihrem Kind eine gute Ausbildung und Erfolgschancen geben
-sehen, dass die Zukunft ihres Kindes gleich gut oder besser ist als die eigene war
- eine gute Beziehung zu ihrem Kind haben
- Ablauf
Von
Aktion
Bis
07:50
Ankommen der Schüler auf dem Schulhof.
08:10
08:15
Unterricht für die Kinder des FKZ in der Stammklasse.
Das Team bereitet den Unterrichtstag im FKZ vor.
09:00
08:40
Ankommen und Begrüßung der Eltern im FKZ.
08:45
09:00
Gemeinsames Frühstück der Eltern und Kinder im FKZ.
09:15
09:15
Reflexion der vergangenen Tage (Schule, Freizeit, Elternhaus) mit erreichten Zielen - Konsequenzen.
Festlegen neuer Wochenziele.
Erfüllung von Lernaufträgen unter Einbeziehung des Elternteils.
Auswertung der Stunde und Einträge in das Bewertungssystem.
10:20
10:20
Eltern und Kinder gehen gemeinsam in die Bewegungspause auf den Schulhof.
10:35
10:35
Gemeinsame Interaktionen in Spiel- und Lernsituationen für Eltern und Kinder.
11:30
11:30
Reflexion und Tagesauswertung. Einträge in das Bewertungssystem,
12:00
12:00
Kinder verlassen das FKZ, gehen zurück in ihre Stammklassen oder zum Unterrichtsende.
Eltern bleiben zur Nachbesprechung (Elternreflexion) im FKZ,
Verabschiedung aus dem FKZ
12:15
12:15
Team- Nachbereitung
13:00
- Ausschluss
- Eltern sind unzuverlässig und fehlen mehr als 2 Mal ohne vorherige Ankündigung
- die Verschwiegenheit wurde gebrochen
- Eltern gehen nicht freundlich und wohlwollend miteinander um
- Argumente dafür
- Förderung von Solidarität
„Wir sitzen im selben Boot.“
- Stigmatisierung und Isolation überwinden
„Andere haben ähnliche Probleme.“
- Anregungen für neue Sichtweisen
„Bei anderen sehe ich, was schiefgeht, in unserer Familie bin ich „blind“ dafür.“
- Voneinander lernen
„Wie Familie XY das macht, finde ich gut. Das möchte ich auch mal ausprobieren.“
- Sich in anderen „gespiegelt“ sehen
„Bei uns ist es genauso wie bei euch.“
- Positive Nutzung des „Gruppendrucks“
„Die anderen machen das ja auch. Ich kann mich nicht drücken.“
- Gegenseitige Unterstützung und Rückmeldung
„Toll, wie ihr das macht. Und wie seht ihr uns?“
- Kompetenzen entdecken/ erweitern
„Ich bin gar nicht so hilflos. Ich kann doch etwas. Ich kann mehr als ich dachte.“
- Mit anderen Familien experimentieren
„Ich kann mit anderen Kindern gut umgehen. Und ich finde es gut, wie andere mit meinem Kind umgehen“
- Erleben intensivieren
„Es tut sich etwas. Ich spüre Veränderungen.“
- Hoffnung wecken
„Ich sehe Licht am Ende des Tunnels. Auch wir können uns noch ändern.“
- Verhaltensmuster im „Schonraum“ üben
„In den Spielen und Übungen kann ich etwas ausprobieren und wenn es schiefgeht, ist das nicht schlimm.“
- Selbstreflexion stärken
„Ich kann mich hier selbst gut beobachten. Und ich sehe genauer hin und achte auf etwas anderes, Neues.“
- Offenheit schaffen
„Hier kann ich mich öffnen, weil mich niemand wegen meiner Art und Persönlichkeit angreift.“
- Im Familienklassenzimmer bekommen ...
- Kinder die Möglichkeit, angst- und stressfrei zu lernen.
- Eltern die Möglichkeit, ihren Einfluss zu nutzen und
- mit anderen Eltern zu diskutieren und unmittelbar zu reagieren.
- Lehrkräfte die Möglichkeit, Eltern als Ressource zu erleben und
- positive Veränderungen im Unterricht zu beobachten sowie
- ein gutes Unterrichtsklima für alle Beteiligten zu schaffen.
Ein Familienklassenzimmer ist ein Ort, an dem Kinder über einen längeren Zeitraum lernen, eine erfolgreiche Schülerin/ ein erfolgreicher Schüler zu werden.